Franz Brück
  • Edge East Side Tower

    Entworfen von Bjarke Ingels Group begannen 2019 die Bauarbeiten am Edge East Side Tower und seitdem ist einiges passiert. Es gab eine Pandemie, eine Inflationskrise und eine Zinswende die eine Baukrise auslöste. Währenddessen wurde am Tower unermüdlich gebaut und so wuchs er ohne Unterbrechung in die Höhe. Was für eine wahnsinnige Herausforderung und was für eine Leistung von allen beteiligten - allen voran Züblin, Aukett Heese, Edge technologies und Josef Gartner GmbH.

  • Metropolitan Paradise

    Die Natur ist gut für den Menschen. Selbst kurze Aufenthalte im Grünen bauen nachweislich Stress ab.

    Großstädte können als eine Umkehrung der Natur beschrieben werden: versiegelte Flächen, Beton, Glas - kaum Grün.
    Das führt zu mehr Hitze, Staub, Lärm und mehr Stress für den Menschen.
    Krankheiten wie Depressionen und Atemwegserkrankungen nehmen in Großstädten seit Jahren zu, ebenso wie eine steigende Zahl von hitzebedingten Todesfällen. Um dem entgegenzuwirken, werden Naherholungsgebiete geschaffen und vor allem Fassaden bieten viel Platz für Grünflächen. Die Serie enststand in Singapur wo Bauherren von Neubauten verpflichtet werden, mindestens die neu versiegelte Fläche zu begrünen. Dies senkt die Umgebungstemperatur, absorbieren Schadstoffe und Lärm. Das steigert das Wohlbefinden der Menschen und verbessert das Mikroklima und die Artenvielfalt.

  • Singapore colours

    Wohnen ist eins der großen Themen unserer Zeit. In Zeiten einer steigenden Population; Zeiten in denen Menschen in Hongkong in Käfigen leben; Zeiten von weltweit stark steigenden Mieten in den Ballungsräumen und Verdrängung von Bevölkerungsschichten an den Stadtrand. Stellt sich die Frage: Wie wollen wir wohnen und wie kann jedem Menschen ein Zuhause gegeben werden?

    Singapur geht hier einen einzigartigen Weg: 82% der Bevölkerung lebt in staatlich gefördertem Wohnraum, der auf 99 Jahre geleast wird. Einmal eingezogen lebt ein jeder meist sein ganzes Leben in einer solchen Wohnung. Blocks formen eigenständige Nachbarschaften mit Schulen, Supermärkten, Kliniken und Hawkercentern. Die Geschichte des “Housing & Development Board“ (HDB) beginnt Anfang der 70iger und deren Architektur entwickelte sich seither beständig fort.

    Die Architektonische Grundstruktur ist sehr ähnlich und verändert sich nur langsam. Dem entgegen steht der äußere Eindruck der Architektur mit sehr facettenreichen Fassadengestaltungen. Es gibt schier unendliche Farbenvariationen. Manche Fassaden enthalten Elemente wie aus anderen Epochen, manche wirken sehr modern und wieder andere scheinen mit Legosteinen gebaut zu sein. Dadurch entsteht eine ungeheure Vielfalt, die hier in Form von Fotografie erlebt werden kann…

    …Sie tauchen ein in das Lebensgefühl eines Bewohners und schauen aus deren Fenster.
    Sie sehen was er sieht und können nachempfinden wie es ist tag ein tag aus diese Aussicht zu sehen. Es ist ein gewaltiger Unterschied eine feuer rote, quietsche gelbe oder neutral weisse Fassade zu sehen. Für mich ist es immer ein spannender Moment ein Areal das erste mal zu betreten und auf mich wirken zu lassen.

  • Hansaviertel Berlin

    Das Thema Wohnen ist aktueller denn je. Es betrifft jeden und ist ein Dauerthema quer durch alle Gesellschaftsschichten. Im Jubiläumsjahr von 100 Jahre Bauhaus lohnt ein Blick auf das Hansaviertel. Es entstand in der Nachkriegszeit zu der Wohnungen Mangelware waren. Tausende Menschen suchten ein Zuhause. Andere Ausgangslage aber gleiche Situation haben wir heute. In den Städten fehlt es an Wohnraum.


    Anfang des Jahres wurde in der Pinakothek München die Ausstellung „Die Neue Heimat“ (1950 – 1982) gezeigt. Diese gab Einblicke wie in der Nachkriegszeit möglichst schnell, viel und bezahlbarer Wohnraum entstand. Ganze Stadtviertel wurden hier auf dem Reisbrett entworfen. Die Interbau 1957 fällt in diese Zeit. Mit ihr versuchte man neue Wohnungsformen und -konzepte zu erkunden und finden. Es entstand ein sehr facettenreiches und attraktives Wohnviertel, das Hansaviertel.


    Es beteiligten sich Architekten aus der ganzen Welt ein neues Stadtquartier für die Berliner zu planen und bauen. Viele der Architekten kamen vom Bauhaus. Max Taut, Alvar Aalto, Oscar Niemeyer, Walter Gropius und viele mehr errichteten ein Stadtviertel welches unverkennbar vom Bauhaus beeinflusst ist. Wie steht das Hansaviertel 62 Jahre später da? Es hat immer noch eine der höchsten Dichten von Berlin und liegt quasi im grünen. Ein Ansässiger Wohnungsmakler sagte mir die Wohnungen seien nach wie vor sehr begehrt. 1995 wurde das gesamte Hansaviertel unter Denkmalschutz gestellt.


    Das Hansaviertel tausendfach fotografiert;
    wie zeigt man etwas altes und erschafft dabei etwas neues?


    „Form follows function“ ist einer der berühmtesten Sätze aus dem Bauhaus und hat mich nicht mehr losgelassen. Ständig präsent beim entwickeln des Projektes gab dieser Satz/Gedanke den entscheidenden Impuls. So nahm ich zwei Bilder des Niemeyer Haus, aus zwei verschiedenen Perspektiven auf. Als ich die zwei Bilder auf dem Leuchttisch sah sprang der Funke ganz über und es begann die Arbeit an den Diptychen. Damit öffneten sich ganz neue Darstellungsformen und Sichtweisen. Es scheint wie eine weitere Dimension. Jedes Bild steht für sich allein und im Paar verschmelzen sie zu einem, manchmal skulpturartigen Objekt.

  • Leuchtende Bauwerke

    Noch Ende des 19. Jahrhunderts machten sich Architekten kaum Gedanken wie Ihre Bauten in der Nacht wirken. Wohl auch deshalb, da es bis dahin keine verlässlichen Lichtquellen gab mit denen man rechnen und planen konnte. Eine art Umdenken begann mit der Weltausstellung 1889 in Paris. Gustav Eifel schuf den Eiffelturm und brachte ihn mit Magnesiumfeuern in den Stockwerken und Gaslampen im Treppenaufgang zum leuchten. Des weiteren gab es auf der Spitze Flutlichtscheinwerfer die umliegende Gebäude erhellten.

    Elektrisiert von den neuen Möglichkeiten begannen Architekten und Lichtdesigner fantastische Entwürfe Wirklichkeit werden zu lassen. Es entstehen Bauwerke in völligem Gedanken an die Nacht. Bürogebäude in denen des Nachts kein Zimmer mehr beleuchtet ist und ihrer eigentlichen Funktion beraubt, werden künstlerische Projektionsflächen. Das künstliche Licht gibt Bauten eine ganz neue Gestalt und formt nächtliche Lichtskulpturen mit oft futuristischem aussehen.

    Die Städte sind hell erleuchtet und machen die Nacht zum Tag. Die Sterne sind auf den Boden gesunken und scheinen nun in Fenstern, Reklametafeln, Autoscheinwerfern und Straßenlaternen. Weithin Sichtbar sind Leuchtende Bauwerke Landmarken und wirken auf mich wie moderne städtische Leuchttürme die in den Metropolen verlorenen Seelen Orientierung geben.

    Bei diesem Projekt geht es um die Schöpferische Leistung der Architekten und Lichtdesigner die die Architektur der Nacht gestalten und das Licht als Baumaterial verstehen. Gezeigt wird die Lichtquelle selbst. Zum Einsatz kommt eine 4x5inch Großformatkamera und belichtet wird auf Diamaterial. Durch das belichten auf die Lichter versinkt alles andere in die Dunkelheit und die Entwurfsidee wird sichtbar.